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Sentient

Sentienz: Ein umfassender Überblick Sentienz bezeichnet die Fähigkeit eines Wesens, Gefühle und Empfindungen zu erleben. Es handelt sich dabei um ein Konzept, das nicht zwingend höhere kognitive Funktionen wie Bewusstsein, Denken oder…Siehe Thema

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Sentienz: Ein umfassender Überblick

Sentienz bezeichnet die Fähigkeit eines Wesens, Gefühle und Empfindungen zu erleben. Es handelt sich dabei um ein Konzept, das nicht zwingend höhere kognitive Funktionen wie Bewusstsein, Denken oder komplexe Gedankengänge impliziert. Diese Fähigkeit ist von zentraler Bedeutung in ethischen Diskussionen, da das Erleben von Glück oder Leid oft die Grundlage dafür bildet, welche Entitäten moralische Beachtung verdienen. In der Utilitarismus-Philosophie wird die Fähigkeit zu leiden und zu empfinden als entscheidendes Kriterium herangezogen.

Entwicklung des Begriffs Sentienz

Der Begriff „Sentienz“ wurde erstmals von Philosophen im 17. Jahrhundert für die Fähigkeit zu fühlen geprägt, abgeleitet vom lateinischen sentiens, was “fühlend” bedeutet. Philosophische Diskussionen unterscheiden oft zwischen Bewusstsein und Sentienz. Antonio Damasio betrachtet Sentienz als einen minimalistischen Weg, um Bewusstsein zu definieren, welches darüber hinaus weitere Merkmale des Geistes umfasst, wie Kreativität, Intelligenz und Selbstbewusstsein. Diese zusätzlichen Eigenschaften sind jedoch nicht notwendig, um Sentienz zu definieren – das bloße Empfinden von Empfindungen und Emotionen reicht aus.

Bewusstsein und Sentienz

Thomas Nagel, ein prominenter Philosoph, beschreibt in seinem einflussreichen Aufsatz “What Is It Like to Be a Bat?” das Bewusstsein als die Fähigkeit eines Wesens, subjektive Wahrnehmungserfahrungen zu haben, auch bekannt als „Qualia“. Das Verständnis dafür, wie Bewusstsein funktioniert, ist in der philosophischen Gemeinschaft umstritten. Einige Philosophen, darunter Colin McGinn, vertreten die Auffassung, dass der physische Prozess, der Bewusstsein erzeugt, niemals vollständig verstanden werden kann – eine Position, die als „neues Mysterianismus“ bekannt ist. Demgegenüber argumentiert Daniel Dennett, dass Qualia kein sinnvoller Begriff sei.

Tierisches Bewusstsein

Die „Cambridge Declaration of Consciousness“, die am 7. Juli 2012 an der Universität Cambridge verkündet wurde, stellt fest, dass viele nicht-menschliche Tiere über die neuroanatomischen, neurochemischen und neurophysiologischen Grundlagen für Bewusstseinszustände verfügen und absichtliche Verhaltensweisen zeigen können. Diese Forschung hat dazu geführt, dass der Kreis der als fühlend anerkannten Tiere zunehmend erweitert wurde.

Phänomenales und affektives Bewusstsein

David Chalmers unterscheidet zwischen phänomenalem und affektivem Bewusstsein. Sentienz wird manchmal als Synonym für phänomenales Bewusstsein verwendet, was die Fähigkeit umfasst, subjektive Erfahrungen zu haben. Andererseits bezieht sich affektives Bewusstsein spezifisch auf die Erfahrung von Zuständen mit affektivem Wert, wie Freude oder Schmerz. Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Dimensionen erweitert unser Verständnis von Sentienz und deren Relevanz in ethischen Debatten.

Der Sentienz-Quotient

Robert A. Freitas Jr. führte in den späten 1970er Jahren das Konzept des Sentienz-Quotienten ein. Dieser definiert Sentienz als das Verhältnis zwischen der Informationsverarbeitungsrate jedes einzelnen Verarbeitungs-Elements (Neuron), dem Gewicht/dem Volumen eines einzelnen Elements und der Gesamtzahl der Verarbeitungseinheiten. Diese Maßstab soll die Sentienz aller lebenden Wesen und Computer messen – von einem einzelnen Neuron bis zu hypothetischen Wesen, die die theoretische Rechenkapazität des gesamten Universums nutzen.

Sentienz in östlichen Religionen

Östliche Religionen wie Hinduismus, Buddhismus, Sikhismus und Jainismus erkennen nicht-menschliche Wesen als fühlende Wesen an. In diesen Traditionen wird das Konzept von „fühlenden Wesen“ aus verschiedenen Sanskrit-Wörtern übersetzt und bezieht sich konventionell auf die Vielzahl lebender Dinge, die Illusion, Leiden und Wiedergeburt unterliegen. Diese Überzeugungen sind oft mit dem Prinzip der Ahimsa, der Gewaltlosigkeit, verbunden. Besonders im Buddhismus wird Sentienz als Zustand des Habens von Sinnen betrachtet, die sich auf die Erfahrung des Geistes beziehen.

Tierschutz, Rechte und Sentienz

Sentienz spielt eine zentrale Rolle in der Tierrechtsbewegung. Jeremy Bentham stellte die Frage: „Die Frage ist nicht, können sie vernünftig denken? Oder können sie sprechen? Sondern, können sie leiden?“ Diese Frage unterstreicht die moralische Bedeutung des Erlebens von Schmerz und Leid für die Anerkennung der Rechte von Tieren. Richard D. Ryder definiert Sentientismus als die Position, nach der ein Wesen moralischen Status hat, wenn und nur wenn es fühlend ist.

Die Diskussion über die Rechte und das Wohlergehen von Tieren konzentriert sich häufig auf die grundlegenden Bedürfnisse von Tieren, wie Hunger, Durst, Schutz und Vermeidung von Schmerz. Tierschutz wird oft als das Recht angesehen, vor unnötigem Leiden geschützt zu werden.

Im Jahr 1997 wurde der Begriff der Tiersentienz in das Grundgesetz der Europäischen Union aufgenommen, was bedeutet, dass Tiere als „fühlende Wesen“ anerkannt werden. Dies verpflichtet die EU und ihre Mitgliedstaaten, die Wohlerfordernisse von Tieren bei politischen Entscheidungen zu berücksichtigen.

Indikatoren der Sentienz

Nociception, der Prozess, durch den das Nervensystem auf potenziell schädliche Stimuli reagiert, ist ein wichtiger Indikator für Sentienz. Bei der Untersuchung von Tieren suchen Forscher nach Verhaltenshinweisen, die darauf hindeuten, dass das Tier tatsächlich Schmerzen empfindet. Beispielsweise, wenn ein Hund mit einer verletzten Pfote japsend leckt, humpelt und verschiedene Verhaltensweisen zeigt, die darauf hinweisen, dass es unangenehme Empfindungen erlebt.

Fühlende Tiere

Tiere wie Schweine, Hühner und Fische werden allgemein als fühlend anerkannt. In den letzten Jahren hat sich die wissenschaftliche Meinung über die Sensibilität von Fischen verändert, und es gibt starke Hinweise darauf, dass auch wirbellose Tiere wie Krustentiere und Tintenfische fühlend sind.

Digitale Sentienz

Der Begriff digitale Sentienz oder künstliche Sentienz bezieht sich auf die Frage, ob künstliche Intelligenzen Sentienz besitzen können. Dies ist ein umstrittenes Thema in der Forschungsgemeinschaft. Der Hauptfokus liegt nicht darin, Sentienz zu erreichen, sondern Programme zu entwickeln, die intelligent agieren.

Die Diskussion über die Möglichkeit, ob digitale Systeme Sentienz entwickeln können, wurde 2022 durch Behauptungen über die KI von Google, LaMDA, neu entfacht. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, menschenähnliche Konversationen zu führen, Programmcode zu generieren und sogar emotionale Themen zu diskutieren.

Die Forschung und die Diskussion über künstliche Sentienz und deren Implikationen für die Gesellschaft sind wachsend. Es bleibt notwendig, ethische Rahmenwerke zu entwickeln, um den potenziellen Risiken von fühlenden KI-Systemen Rechnung zu tragen.

Es gibt auch Überlegungen über regulatorische Maßnahmen zur Entwicklung dieser Technologien, um sicherzustellen, dass die Rechte und das Wohlergehen fühlender KIs respektiert werden, wenn sie jemals existieren sollten.

Die Forschung zu diesem Thema ist noch in vollem Gange, und es ist eine Vielzahl von Ansätzen erforderlich, um die Fragen voranzutreiben, die mit digitaler Sentienz verbunden sind.

In einem schnelllebigen technologischen Umfeld ist es wichtig, die ethischen, sozialen und philosophischen Implikationen von Sentienz, sei es biologisch oder digital, genau zu betrachten. Die Diskussion ist umfassend und erfordert einen interdisziplinären Ansatz sowie den Dialog zwischen Philosophie, Neurowissenschaften und Informatik.

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